n einem Sonntagmorgen früh aufzustehen, ist schon hart. Aber es lohnt sich. Es ist ein herzerfrischendes Erlebnis, wenn im Morgengrauen die Natur erwacht und die Vögel ihre Lieder und Gesänge anstimmen, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen den Wald erhellen, Nebelfetzen in den Lichtungen aufsteigen und taufeuchte Blumenwiesen herrlich durften. Zu keiner anderen Tageszeit kann man die Natur so intensiv erleben wie kurz nach Sonnenaufgang!
Es kostete schon Überwindung, um an einem Sonntagmorgen nicht auszuschlafen und um 6 Uhr an einer Vogelexkursion des Heimatvereins Rinkerode teilzunehmen. Aber es lohnte sich. Über 30 Interessierte trafen sich am 08. Mai 2022 am Backhaus des Heimatvereins. Der erfahrene Rinkeroder Vogelkundler August Wortmann wies nach einer Begrüßung direkt auf das morgendliche Vogelsingen hin.
Der Weg führte durch den Hagedorn. Dies ist ein ca. 4 km langer abwechslungsreicher Rundweg fast ausschließlich über Feld- und Waldwege. Vielfach begleiten Hecken den Weg. Im Wald ist der Pfad der Natur angepasst und somit bestimmt nicht langweilig und allein schon deshalb lohnend ihn zu gehen.
Auf dem Weg durch Wald und Flur brachte uns August Wortmann die heimische Vogelwelt näher. Er zeigte uns die für einen Laien oft schwer zu findenden Vögel, erzählte über das Leben der unterschiedlichen Vogelarten, erläuterte ihre Erkennbarkeiten anhand des Körperbaues und des Gefieders sowie des Gesanges, wie sie ihre Partnerin, ihren Partner umwerben, ihr Nest bauen und ihre Jungen erziehen. Auch berichtete er, wie lange sie in unserer Heimat verweilen und von ihren Winterquartieren und den oftmals langen Flügen dahin und zurück.
In unserer Heimat sind etwa 160 Vogelarten beheimatet, in Deutschland über 500. Die Gesamtpopulation und die Artenvielfalt sind leider rückläufig. Dies liegt mit an der Bebauung und der intensiven Landwirtschaft. Hierdurch ist ein Rückgang an Wildblumen und Wildkräuter und als Folge auch an Insekten, die für die Vögel als Nahrung dienen, eingetreten.
Auf dem Weg wurden immer wieder Pausen im Wald und an Hecken und Gebüschen sowie einzelnen Bäumen eingelegt, wo die Gruppe sich am munteren Balzverhalten und Gesang der Tiere erfreuten, so dass die vorgesehene Zeit von 1,5 bis 2 Stunden weit überschritten wurde.
Die Wanderung hatte hungrig gemacht. Der Heimatverein servierte zum Ausklang im und draußen am Backhaus ein leckeres und umfangreiches Frühstück.
Die munteren Teilnehmer der Vogelexkursion waren sich einig, dass sich das frühe Aufstehen, insbesondere noch an einem Sonntagmorgen, durch ein intensives Naturerlebnis und der Gemeinsamkeit mehr als gelohnt habe. Der Heimatverein bedankt sich bei August Wortmann und dem Frühstückteam des Heimatvereins.
JH
Impressionen der Vogelstimmenexkursion:
Die Gruppe ist den folgenden Weg gegangen: