Wappen der Herren von Rinkerode
Wappen der Herren
von Rinkerode

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Bisping oder Bischoping war ursprünglich als Bauernhof ein bischöfliches "Tafelgut", es musste die Tafel (den Haushalt) des Bischofs versorgen. Haus Bisping, urkundlich ab 1364 erwähnt, hatte wechselnde Besitzer und kam um 1537 an die Familie von Galen.

Christoph Bernhard von Galen (1606 bis 1678), seit 1650 Fürstbischof von Münster, war hier geboren worden. Die Familie war protestantisch, hatte den Sohn aber als Jesuitenschüler in Münster katholisch erziehen lassen. Anschließend erwarb er an verschiedenen Universitäten eine standesgemäße Bildung.

Haus Bisping
      Haus Bisping

Eher ungewöhnlich war, dass ein Sohn des münsterländischen Adels zum Reichsfürsten aufstieg. Üblicherweise hatte das Domkapitel meist Grafensöhne zu Fürstbischöfen gewählt. Im beginnenden absolutistischen Zeitalter hat Christoph Bernhard bis zu seinem Tod 1678 von Münster aus große Politik gemacht. Weit über das Münsterland hinaus war er als Verfechter der katholischen Reformation (Gegenreformation) bekannt. Er hat Schulen, Frömmigkeit und Wallfahrtswesen gefördert. Seine politischen Ziele hat er gewaltsam durchzusetzen versucht. Deswegen wird er bis heute "Kanonenbischof" und "Bombenbernd" genannt.

Haus Bisping um 1800
Haus Bisping um 1800

Nachdem die Familie von Galen Haus Bisping als Wohnsitz aufgegeben hatte, verlor es an Bedeutung. Die meisten Gebäude wurden später abgebrochen. Es blieben lediglich das Torhaus und eine Remise. Die nebenstehende Darstellung von Jodokus Hermann Nünning um 1700 vermittelt einen Eindruck von der damaligen Anlage. Sie zeigt auch das Torhaus, das Heinrich von Galen, Christoph Bernhards jüngerer Bruder, 1651 erbauen ließ.

Die noch erhaltenen Teile der Gräfte wurden inzwischen zur geschlossenen Gräfte ergänzt. Typisch für das Münsterland sind die roten Ziegelsteine der Fachwerkausmauerung des Obergeschosses, die mit den hellen Sandsteinrahmungen der Fenster kontrastieren. Ein Erker im Obergeschoss befindet sich über der ehemaligen Tordurchfahrt, die zugemauert und mit einem Fenster versehen worden ist. Der Erker wurde mit zwei Wappen verziert. Das eine ist denen von Droste, das andere denen von Galen zuzuordnen.

Hinweise für Besucherinnen und Besucher:

  • Die Anlage befindet sich im Privatbesitz. Die Besichtigung ist nur von außen möglich.
  • Weitere Informationen erhalten Sie unter: Adelssitze in Westfalen-Lippe








Historischer Ortsrundgang: 19 Haus Bisping